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Beine eines Kindes, das am Strand läuft

Rheuma bei Kindern

Ebenso häufig wie Diabetes mellitus, aber immer noch unterschätzt: Kindliches Rheuma, Juvenile idiopathische Arthritis (JIA). An dieser Stelle klären Fachleute die häufigsten Fragen zum Thema.

Kann Rheuma bei Kindern wieder verschwinden?

Von alleine sicher nicht. Es muss behandelt werden. Man hat aber die Möglichkeit, die Erkrankung mit der richtigen Therapie zum Stillstand zu bringen oder sie stark zu verlangsamen, sodass es sich gut damit leben lässt. Wichtig ist, bleibende Gelenkschäden zu verhindern.

Wie äußert sich Juvenile idiopathische Arthritis?

Es treten vielfältige Beschwerden auf: Die Anzahl der betroffenen Gelenke kann variieren. Haut, Bänder und Sehnen können am Entzündungsprozess beteiligt sein. Auch der Verlauf ist nicht bei allen Kindern gleich. Schmerzen wie geschwollene, überwärmte Gelenke können erste Symptome sein. Oft ist am Morgen auch Gelenksteifigkeit festzustellen.

Wachstumsstörungen, Entzündung der Augen oder Beeinträchtigung des Ernährungszustandes sind als zusätzliche Beschwerden möglich.

Wo finde ich ärztliche Hilfe?

Auf Grund der Besonderheiten kindlich-rheumatischer Erkrankungen muss die Therapie von einem spezialisierten Team getragen werden, das Kinderrheumatologen, Kinderphysio- und -ergotherapeuten, Kinderorthopäden, Kinderpsychologen und pädiatrisch geschulte Augenärzte einschließt.

Welche therapieunterstützenden Maßnahmen gibt es?

Physiotherapie hilft, Fehlstellungen und Versteifungen von Gelenken zu korrigieren. Mittels Ergotherapie werden Bewegungsabläufe geübt. Ausgewogene, gesunde Ernährung ist für das Wachstum notwendig, einseitige Diäten meiden!

Wie soll die Familie mit der Erkrankung umgehen?

Zunächst müssen alle im unmittelbaren Familien- und Bekanntenkreis informiert - auch Lehrer und Schulkollegen - sowie Arzttermine und Therapiemaßnahmen in den Alltag integriert werden. Nichts verschweigen, aber auch keine extreme Schonung! Das Kind kann und soll Sport betreiben, das wirkt sich positiv auf die Beweglichkeit aus. Radfahren, Tischtennis, Reiten, Tanzen sind gelenkschonend. Ermutigen Sie Ihr Kind zu Freizeitaktivitäten, die Spaß machen.

Bild: fotolia.com