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Arthrose - Abnützung der Sprunggelenke

Abnützung der Sprunggelenke

Schon jüngere Menschen sind von dieser Form der Arthrose betroffen.

Arthrosen, also abgenützte Gelenke, zählen zu den rheumatischen Erkrankungen und gelten als Volkskrankheit. Sie werden zwar mit dem Alter häufiger, befallen aber auch jüngere Menschen. Besonders lange unerkannt und daher unbehandelt bleiben Schäden an den Sprunggelenken.

Hauptproblem ist grundsätzlich der Verlust an Knorpelmasse mit Beschwerden wie Schmerzen und Bewegungseinschränkung. Je früher dieser Prozess gestoppt oder wenigstens gebremst wird, desto besser sind die Chance auf Therapieerfolg.

Das Sprunggelenk ist die Verbindung zwischen dem Unterschenkel und dem Fuß. Man unterscheidet ein oberes und ein unteres Sprunggelenk. Der Volksmund spricht vom "Knöchel". Beide Gelenke gemeinsam ermöglichen das Abrollen des Fußes und damit das Gehen. Das Gelenk wird durch die Knochenenden des Schien- und Wadenbeines mit dem Sprungbein gebildet und mithilfe zahlreicher Bänder zusammengehalten. Das Sprunggelenk ist eines der am meisten belasteten Gelenke. Schließlich muss es bei jedem Schritt das ganze Körpergewicht tragen. Das alleine begünstigt schon den Knorpelabbau. Abgesehen davon ist dieses Gelenk besonders anfällig für Verletzungen: Verstauchungen, Brüche etc.

Die Arthrose im Knöchelbereich passiert meistens schleichend. Da Knorpelzellen nicht weh tun, bleibt der Verschleiß lange unbemerkt. Schmerzen treten erst in sehr fortgeschrittenem Stadium auf. Daher ist es wichtig, auf folgende Arthrose Symptome zu achten:

  • Gelenkssteifheit, vor allem bei den ersten Bewegungen nach längerem Sitzen oder Liegen. Die Beschwerden lassen später deutlich nach.
  • Kraftlosigkeit, plötzliches Einknicken des Fußes
  • Geräusche bei Belastung, wie Knacksen, Reiben
  • Einschränkung der Funktion, das Gelenk lässt sich nicht mehr so gut bewegen

Treten in der Folge Schmerzen auch bei Bewegung, nachts und bei Wetterumschwung auf, kommt es zu Schwellungen und Druckschmerz, dann ist das Stadium bereits fortgeschritten. Die Erkrankung mündet letztlich in Fehlstellungen, Dauerschmerzen und Funktionsverlust - man kann kaum noch halbwegs normal gehen.

Rasch behandeln, sonst Dauerschaden

Dieses Malheur kann durch rechtzeitige Behandlung wie bei jedem rheumatischen Leiden verhindert werden! Besteht der Verdacht, so gelangen Diagnosemethoden wie Röntgen und zunehmend auch MRT zum Einsatz. Laborwerte sind in der Regel unauffällig. Allenfalls können die Entzündungsparameter (Senkung, CRP) erhöht sein.

Die erforderlichen Gegenmaßnahmen sind vielseitig. So können zum Beispiel Knorpelschutzpräparate den weiteren Abbau von Knorpelmasse verhindern bzw. den Wiederaufbau sogar anregen. Diese Mittel werden mittels Injektion ins Gelenk direkt verabreicht. Zusätzlich stehen auch Präparate zum Schlucken zur Verfügung. Wie zum Beispiel Chondroitin- und Glucosaminsulf at oder Diacerein, ein Botenstoff, der bei der Gelenkszerstörung eine bedeutende Rolle spielt.

Die wissenschaftlichen Studien belegen zwar die Wirksamkeit derartiger Arzneimittel nicht eindeutig. In der Praxis helfen sie allerdings den meisten Patienten gut...

Schmerzen werden vom Arzt am häufigsten mit speziellen, antirheumatischen Medikamenten bekämpft. Diese wirken auch gegen Entzündungszeichen wie etwa Schwellung. Es gibt sie als Tabletten, Gel, Salbe, Pflaster oder Injektion. Oft werden sie in Kombination mit Vitamin B und C verabreicht. Magenschutz ist jedoch angebracht, da diesbezügliche Nebenwirkungen möglich sind.

Bei starken Beschwerden bewähren sich Injektionen mit lang wirksamen Kortisonpräparaten in Verbindung mit einem örtlichen Betäubungsmittel. Diese Behandlung sollte aber auf einige wenige Male beschränkt bleiben.

Wichtig ist physikalische Therapie: Strom, Magnetfeld, Lymphdrainage, Heilgymnastik, Muskeltraining, aktive Bewegungsübungen usw. Kräftige Muskulatur entlastet das beschädigte Gelenk und dient als "Stoßdämpfer"! Unterwassergymnastik und Kurbehandlungen ergänzen das Programm.

Stichwort Wasser: Heilwasser mit Radon oder Schwefel hat einen ausgezeichneten Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Reduktion von Übergewicht ist absolut unverzichtbar! In fortgeschrittenem Stadium helfen orthopädische Schuhe, Unterschenkelorthesen, Bandagen oder auch der altbewährte Spazierstock.

Wird durch alle genannten Maßnahmen kein zufriedenstellender Erfolg verzeichnet, dann stehen noch chirurgische Möglichkeiten offen. Diese reichen von der Arthroskopie mit Knorpelglättung über Versteifung bis zum Einbau eines künstlichen Gelenks. Das klappt allerdings nur beim oberen Sprunggelenk.

Lassen Sie es aber am besten nicht so weit kommen!

Bild: fotolia.com