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Gelenkrheuma - Alarmzeichen und Therapie

Das Gelenk schmerzt und ist leicht gerötet

Wenn die Gelenke nach einer längeren Herbstwanderung schmerzen oder die Knie nach anstrengender Gartenarbeit weh tun, ist das ziemlich normal. Die Alarmglocken sollten jedoch schrillen, wenn Gelenke ohne erkennbare Ursache hitzen, anschwellen und Schmerzen bereiten! Dahinter kann Gelenkrheuma stecken. Dann muss unbedingt rasch gehandelt werden!

Typisch für Gelenkrheuma, das besonders häufig die Finger, aber auch Knie- und Hüften betrifft, ist der "Anlaufschmerz" am frühen Morgen. Oft dauert es bis zu einer halben Stunde, bis man sich wieder halbwegs frei bewegen kann.

Warum ist es dann so wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen? Die Krankheit ist tückisch: Das Immunsystem des Körpers greift die eigenen Gelenke an und zerstört sie. Ein Schaden, der nicht wieder gut gemacht werden kann und sehr rasch eintritt!

Das ist die schlechte Nachricht. Es gibt zum Glück aber auch eine gute: Moderne Medikamente sind in der Lage, den Zerstörungsprozess zu verhindern oder wenigstens sehr deutlich zu bremsen. Wir können Betroffenen heute viel besser helfen als noch vor ein paar Jahren.

Allerdings gilt bei dieser Form von Rheumatismus ohne Übertreibung: Zeit ist Gelenk! Schon im ersten halben Jahr dieses Leidens entstehen ohne entsprechende Therapie im Gelenk Zerstörungen, die man vielfach im Röntgen, noch früher auf der MRT sieht.

Deshalb muss mit wirkungsvoller Behandlung so früh wie möglich begonnen werden, da sind sich alle Rheumatologen einig! Basis der Therapie ist der schon länger bekannte Wirkstoff Methotrexat. Auf diesen sprechen aber leider nicht alle Patienten an. Bis vor einigen Jahren gab es dann keine brauchbare Alternative. Das hat sich Dank der ständig aktiven Forschung geändert:

Neue Therapie ist sehr wirkungsvoll

Heute stehen im genannten Fall Präparate zur Verfügung, die Biologika genannt werden. Wie zum Beispiel Adalimumab, das die Gelenkszerstörung rasch und anhaltend behindert. Auch die Schmerzen werden fühlbar gelindert.

Ein weiterer Vorteil dieser sehr effizienten Therapie liegt darin, dass sich die Patienten das Mittel selbst zweimal wöchentlich unter die Haut spritzen können. Es muss nicht jedesmal der Arzt aufgesucht werden. Ein wesentlicher Punkt, da viele Kranke ja noch mitten im Berufsleben stehen und andernfalls sehr viel Zeit verlieren würden.

Ganz wichtig sind jedoch regelmäßige Kontrollen beim Facharzt. Denn die Erkrankung verläuft nicht immer gleichförmig - es kommt zu Schüben. Daher kann es notwendig sein, die Behandlung an die jeweiligen Umstände anzupassen, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.

Moderne Methoden und eine enge Arzt-Patient-Beziehung bescheren Menschen mit Gelenkrheuma heute ein Dasein ohne verformte, unbewegliche und schmerzhafte Gelenke. Darüber hinaus weiß man durch die Forschung viel mehr über diese Krankheit als noch vor wenigen Jahren.

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