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Wie wird Rheumatoide Arthritis diagnostiziert?

Diagnose der Rheumatoiden Arthritis

Untersuchung bei einem Facharzt

Bei den genannten oder ähnlichen Beschwerden muss man zum Facharzt gehen, zu einem Rheumatologen. Der Arzt fragt den Patienten nach seinen Beschwerden und deren Dauer, nach den Vorerkrankungen usw., dann untersucht er die Gelenke, die Haut, andere Organe und Systeme. Danach werden einige Proben genommen, unter anderem die s.g. „Rheumaproben“, für die Bestätigung der Diagnose und Feststellung der Intensität der Krankheit. In einigen Fällen sind Röntgenuntersuchungen oder andere Untersuchungen erforderlich.

Diagnostik im Labor bei der rheumatoiden Arthritis

Bei 80 % der von rheumatoiden Arthritis Betroffenen werden besondere Antikörper gefunden – Rheumafaktoren (Was bedeutet Rheumafaktor?). Das Nachweisen/Nichtnachweisen von Rheumafaktoren ist nicht nur für die Diagnostik wichtig, sondern auch für die Prognose. Die Probe auf ACPAs oder Antikörper gegen citrullinierte Peptide/Proteine werden bei den Patienten mit der schwerdiagnostizierter Arthritis, wenn keine Rheumafaktoren im Blut aufweisen genommen. Bei der rheumatoiden Arthritis können auch antinukleäre Antikörper (ANA) nachgewiesen werden.

Um die Intensität der Entzündung festzustellen werden 2 weitere Methoden angewendet: Blutsenkungsgeschwindigkeit (abgekürzt BSG, auch als Blutsenkungsreaktion (BSR) oder Blutkörperchensenkungsreaktion bezeichnet) und das C-reaktive Protein (CRP). BSG und CRP steigen fast bei allen Entzündungsprozessen, deshalb ist ihre Nützlichkeit bei der Primärdiagnostik der rheumatoiden Arthritis limitiert.

Bildgebende Verfahren bei der Diagnostik rheumatoider Arthritis

Zur Diagnostik der rheumatoiden Arthritis wird in den meisten Gesundheitseinrichtungen als traditionelle Methode der Diagnostik eine Röntgenuntersuchung gemacht. Heute werden jedoch häufiger solche Methoden wie der Gelenkultraschall und die Magnetresonanztomographie (MRT) angewendet.

Röntgenuntersuchungen bei der rheumatoiden Arthritis können in früheren Phasen keine Änderungen aufweisen. Mit der Krankheitsprogredienz sind auf dem Röntgenbild typische für die rheumatoiden Arthritis Erosionen zu unterscheiden. Röntgenuntersuchungen werden meistens für die Beobachtung des Krankheitsverlaufs verwendet.

In einer frühen Krankheitsphase der rheumatoiden Arthritis, wenn die Krankheit mittels einer Röntgenuntersuchung noch nicht dianostiziert werden kann, lohnt sich eine Magnetresonanztomographie (MRT).

MRT-Gerät für Diagnostik der rheumatoiden Arthritis
MRT-Geräte werden in der medizinischen Diagnostik der rheumatoiden Arthritis eingesetzt.

Die MRT ist eine ziemlich neue Methode der Diagnostik der Arthritis. Die MRT wird vor allem für die Abschätzung der Schädigungen der Gelenkgewebe (Knorpel, Knochen) angewendet.

Für die Durchführung der Magnetresonanztomographie (MRT) der Gelenke bei der Arthritis werden Radiowellen und starkes Magnetfeld benutzt, sie erlauben ein Bild verschiedener Organe und Gewebe in guter Auflösung zu bekommen.

Die MRT ermöglicht ein sehr deutliches Bild vor allem der Weichgewebe um den Knochen herum zu bekommen, deshalb wird sie oft bei der Untersuchung großer Gelenke (Knie, Schulter u.a.), der Wirbelsäule, der Bandscheiben und der Weichgewebe der Extremitäten angewendet. Die MRT wird oft bei den Sport- und Betriebsunfällen angewendet.

Außerdem erlaubt die MRT ein Bild der degenerativen Gelenkerkrankungen zu bekommen, dazu gehören z.B. chronische Arthritis, Verletzungen der Gelenkoberflächen, Bandscheibenvorfall. Sogar leichte Sehnen- , Bänder- und Muskelrisse und auch Brüche, die auf Röntgenaufnahmen nicht zu unterscheiden sind, können mit Hilfe von der MRT diagnostiziert werden.

Eine MRT-Untersuchung erlaubt ohne Röntgenstrahlung eine Gelenkentzündung in der frühen Phase zu entdecken, wenn es zur massiven Knorpel- und Knochenzerstörung noch nicht gekommen ist. Dafür wird ein spezielles Kontrastmittel benutzt.

Ein Nachteil der MRT ist, dass auch Entzündungen diagnostiziert werden können, die vom Organismus selbst reguliert werden und nie zu einer Gelenkverletzung führen würden. Wegen der hohen Preis kann eine MRT-Untersuchung nicht als eine perfekte Methode der Diagnostik bei Erkrankungen des Bewegungsapparats bezeichnet werden. Der Gelenkultraschall wird zur optimalen Methode für eine schnelle, günstige und informative Diagnostik der Gelenkerkrankungen.

Mit Hilfe vom hochauflösenden Gelenkultraschall werden Weichgewebe untersucht, deren Röntgenuntersuchungen nicht möglich sind. Mit Hilfe vom Gelenkultraschall erfolgt die Abschätzung des Zustandes von Sehnen, Knorpeln, Gelenkkapseln, die Identifizierung von Tumoren und Knorpeldegenerationen, Hämatomen, Rissen und anderen Pathologien. Der Gelenkultraschall basiert nicht auf der Nutzung von Röntgenstrahlen, deshalb ist er risikofrei und kann als Kontrollmittel mehrmals verwendet werden.

Die Gelenkpunktion heißt Arthrozentese. Mit einer Nadel und einer Spritze saugt der Arzt die Flüssigkeit aus dem Gelenk, die danach ins Labor für die Analyse geschickt wird. Arthtozentese dient sowohl diagnostischen (z.B. wenn man die rheumatoide Arthritis von anderen Arthritisatren unterscheiden muss), als auch therapeutischen Zwecken (Absaugen der Flüssigkeit aus dem Gelenk bei einer Entzündung, Eingabe von entzündungshemmenden Medikamenten ins Gelenk).

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